Lebenswege

Lebenswege

 

 

 

Lebenswege sind wie Flüsse, die durch unbekanntes Gelände fließen. Manche Abschnitte sind voller Strudel und Hindernisse. Wir kennen den Ursprung, aber nicht immer das Ziel – die Zukunft bleibt verborgen hinter jeder Biegung.

Die unbekannte Zukunft fühlt sich im Alter anders an – wie ein Weg, dessen Anfang weit hinter einem liegt und dessen Ende im Nebel verschwindet. Sie ist immer noch ein Raum voller Möglichkeiten, aber die Schritte darauf werden bewusster. Sie birgt Chancen, vielleicht weniger als früher, doch auch weniger Angst, weil man gelernt hat, mit dem Ungewissen zu leben.

Manchmal wirkt sie wie ein leeres Blatt, das noch beschrieben werden will, manchmal wie ein Labyrinth, das man nicht mehr vollständig durchqueren wird. Doch das stört nicht. Mit den Jahren lernt man, dass nicht alle Fragen eine Antwort brauchen und nicht alle Wege gegangen werden müssen.

Man geht weiter, nicht mehr so hastig wie früher, aber mit dem Wissen, dass Schönheit oft in den kleinen Dingen liegt – in Momenten, in Begegnungen, im Gestalten des Möglichen, ohne an das Vergangene gebunden zu sein. Und vielleicht ist es gerade das, was die Zukunft noch immer reizvoll macht: die Freiheit, ihr eine eigene Bedeutung zu geben.

Bei dieser Komposition setzte ich erstmalig alle meine 5 Saxofone (Sopranino, Sopran, Alt, Tenor und Bariton) ein.

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